Holla, ging das Jahr schnell vorbei. Mittlerweile leben meine Haare seit 408 Tagen ohne Shampoo, ohne konventionelle Pflegeprodukte. Zeit um mal wieder zu berichten, oder?
Im Winter war ich einmal kurz davor alles sein zu lassen und wie Henrik (Celilander) einfach zum Badewannenrand zu greifen, eine Tube zu drücken und mir meine Haare ganz ohne Aufwand mit normalem (Naturkosmetik-)Shampoo zu waschen. Ich erwischte mich sogar, wie ich ihm neidisch bei der Haarpflege zuschaute. Meine Haare waren von der Heizungsluft ziemlich mitgenommen, von meiner Kopfhaut will ich gar nicht erst anfangen. Die Lavaerde die ich bis dato immer benutzte, reizte meine sowieso schon sehr trockene Kopfhaut noch zusätzlich. Natronwäsche war in diesem Zustand unmöglich und auch die Waschnüsse stellten mich zu dieser Zeit nicht zufrieden. Ich war irgendwie total ermüded. Ich wurde faul und nachlässig. Das böse Erwachen?
Dazu gleich… erst will ich drei kleine Fehltritte aus den letzten Monaten entschuldigen. Das Alva Koffein-Shampoo. Ich bestellte es Henrik letztes Jahr. Meine Neugier war so groß, dass ich mir ein bisschen davon genehmigte. Dann an Halloween. Meine toupierten Haare sahen am nächsten Morgen zum Fürchten aus. Neben den vielen Knoten, fand ich zudem jede Menge klebende Silikonmasse von den Masken der Anderen und mir. Ürgs. Ich griff nach Henriks Alverdeshampoos und nach einer Alverde-Spülung. Und der dritte Fehltritt: Bei Muttern zuhause und die eigene Haarpflege vergessen. Tatsächlich war ich mehr oder weniger gezwungen eine reine Silikonbombe in meine Haar zu kneten.
Eigentlich würde ich diese drei Situationen nicht als Fehltritt bezeichnen, wenn es mir damit gut ergangen wäre. Denn eigentlich… who cares? It’s just shampoo. Von einmal nutzen wird nicht gleich meine Philosophie untergehen. Aber! Jetzt kommt das dicke Aber… Die Silikonbombe bei Frau Mama machte meine Haare furchtbar strähnig, glitschig und meine Kopfhaut gereizt. Die Alverde-Produkte brachten mir tagelang juckende Kopfhaut. Die Alverde-Shampoos waren schließlich damals ein kleiner Mitgrund mit ‚poo-free überhaupt anzufangen. Ausschließlich das Alva-Shampoo war gnädig zu meiner Kopfhaut, wenngleich es auch nicht mit meiner üblichen Wäsche mithalten kann.
Das böse Erwachen: Nein, wer jetzt gedacht hat, ich würde tatsächluch zurückrudern… den muss ich enttäuschen. Ich habe mir für den Winter einfach etwas anderes überlegt und bin jetzt mit meiner modifizierten Haarwaschroutine sogar noch zufriedener als zuvor. Dieser Umstand beflügelte mich dazu, auch wieder mehr Pflege in meine Haare zu investieren. Haaröle und Haarwasser werden wieder häufiger genutzt. Meiner Kopfhaut gehts wieder viel besser. So schaut es mittlerweile aus:
- Haarwäsche etwa alle 2-4 Tage, je nach Umstand
- Haarwaschmittel der Wahl: meistens Alepposeife, meine Rettung derzeit (ansonsten Lavaerde, Waschnüsse)
- „Rinsen“, meistens einfach mit eiskaltem Wasser spülen
- Haare mit Handtuch trocken tupfen, nur im Notfall föhnen
- Haare erst kämmen, wenn sie bereits trocken sind (Tipp: Haare gründlich vor dem Waschen kämmen, erspart hinterher Arbeit)
- abends einen Tropfen Amla-Haaröl in den trockenen Haarspitzen
Das ist also meine Rettung gewesen. Aleppo-Seife! Ich nutze sie ja schon lange Zeit zur Körper- und Gesichtspflege. Für die Haare wollte ich sie mir bis dahin aber nicht vorstellen. Hätte ich das mal vorher getan. Ein Seifenstück neben der Badewanne ist mindestens genau so handlich, praktisch und schnell zu benutzen, wie eine Flasche Shampoo. Der entscheidende Vorteil ist: Es ist aber kein Shampoo (keine zusätzlichen unnatürlichen nicht-pflanzlichen Tenside etc.). Und natürlich spart es sich so prima an Plastikverpackungen, die wie wir alle wissen unseren Planeten beschmutzen. Da ich ja kürzlich über den PH-Wert von Wasser und Haarwaschprodukten sprach, kann ich noch ergänzen, dass alle Aleppo-Seifen die ich bisher hier hatte, einen PH-Wert von rund 8 haben. Zum Artikel gehts hier.
Mein Ziel war es vor einem Jahr außerdem meine Haare seltener waschen zu müssen. Vorher musste ich sie jeden Tag, spätestens aber jeden zweiten waschen. Mittlerweile hat es sich bei 2-4 Tagen eingependelt und das ist in Ordnung für mich. Ich gehöre mit meiner Haarbeschaffenheit leider nicht zu den Menschen, bei denen 1 mal in der Woche locker reicht. Meine Mutter zum Beispiel hat starke Naturwellen und generell nicht schnell fettende Haare. Doch was nützt es über etwas zu meckern, was man eh nicht ändern kann. :)